Wann genau die Festplatte jedoch ihren Geist aufgibt, das kann nicht nur vom Model abhängen.
Vor allem die Nutzung spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Angaben der Hersteller zur Lebensdauer
Die Hersteller betonen immer wieder die Lebensdauer ihrer Festplatten. Für sie ist es ein wichtiges Verkaufsargument, denn niemand möchte gerne eine Festplatte kaufen, die bereits nach wenigen Monaten kaputtgeht. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. Und außerdem hängt die Lebensdauer von den Umständen ab.
Eine klare Antwort darauf, wie lange eine Festplatte hält, gibt es nicht. Denn je nach Nutzung und Pflege kann es zu erheblichen Unterschieden bei der Lebensdauer einer Festplatte kommen. Die Angaben vom Hersteller müssen daher nicht automatisch mit der tatsächlichen Lebensdauer Ihrer Festplatte im Zusammenhang stehen.
Lebensdauer von internen und externen Festplatten bei durchschnittlicher Nutzung
Festplatten sind generell darauf ausgelegt, 5 bis 10 Jahre zu laufen. Das gilt für externe Festplatten wie auch für interne Speichermedien. Externe Festplatten sind zumeist auf 10 Jahre ausgelegt, während die Lebensdauer interner Festplatten variieren kann. Zumeist liegt sie zwischen 5 bis 10 Jahren. Das gilt allgemein für die durchschnittliche Nutzung.
Bei der SSD-Festplatte spielen hierbei die Speicherzellen eine wichtige Rollen. SSDs verfügen nur über begrenzten Platz. Es kommt nicht so sehr auf das Auslesen der Daten an, sondern darauf, wie oft die Speicherzellen neu beschrieben werden. Je mehr Schreibzyklen die SSD durchläuft, desto weniger Jahre hält sie durch.
Lebensdauer einer Festplatte im Dauerbetrieb
Mit dem Dauerbetrieb ist ein ständiges Neubeschreiben der Festplatten gemeint, vor allem bei den SSD-Festplatten, welche nur begrenzte Schreibzyklen durchlaufen können.
Bei HDD-Festplatten kommt es oft auf die Wärme an, die bei laufendem Betrieb entsteht. Mit der Zeit kommt es bei den physischen Teilen einer HDD-Festplatte auch immer mehr zum Verschleiß. Bei dauernder Anwendung erhöht sich die Gefahr, dass es zu einem schweren Fehler kommt.
Generell gibt es jedoch auch hier keine klare Antwort darauf, wie lange die Festplatte im Dauerbetrieb halten wird. Denn auch hier spielt die Art der Verwendung und die Pflege eine wichtige Rolle. Jedoch lässt sich grob sagen, dass nach drei Jahren ständigem Gebrauchs die Wahrscheinlichkeit eines Hardwareversagens stark steigt.
Lebensdauer im ungenutzten Zustand
Sollten Sie die Festplatte so gut wie gar nicht nutzen, also sie nur ein paar mal bespielen und dann sicher aufbewahren, dann erhöht sich die Lebensdauer um viele Jahre.
In einem gut gelagerten Zustand sollte eine Festplatte sogar mehrere Jahrzehnte halten können.
Wichtig hierbei ist, dass die mechanischen Teile der HDD-Platte nicht durch Vibrationen oder Stöße beschädigt werden. Sie sollten ebenfalls nicht in der Nähe eines Magneten gelagert werden. Außerdem sollte die Temperatur gleichmäßig sein, weder zu warm noch zu kalt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit oder extreme Trockenheit kann sich ebenfalls negativ auf die Haltbarkeit der Daten auswirken. In einem luftdichten Behältnis, wie einem Koffer oder einer Tupperware, lässt sich eine Festplatte theoretisch für viele Jahrzehnte aufbewahren.
Wie lässt sich die Lebensdauer verlängern?
Die Lebenszeit der eigenen Festplatte lässt sich softwareseitig verbessern. Dafür gibt es diverse Tools, mit denen sich nicht nur die Performance der Festplatte überwachen, sondern auch optimieren lässt. Viele von ihnen sind auch kostenlos im Internet verfügbar. Solche Tools sind zum Beispiel CrystalDiskMark, SSD-Z oder SSDLife free. Schon allein die Möglichkeit, Performance, Temperatur und Geschwindigkeit zu überwachen, kann dabei helfen, Fehler frühzeitig zu entdecken und entsprechend zu reagieren.
Ob eine Defragmentierung nützlich ist, hängt von der Festplatte ab. Bei einer HDD-Festplatte empfiehlt es sich durchaus, regelmäßig eine Defragmentierung durchzuführen. Das reinigt den Speicher von Datenmüll und erhöht auch die Geschwindigkeit. Bei einer SSD-Platte kann das jedoch die Lebenszeit verkürzen. Denn dadurch erhöht sich die Anzahl der Schreibzyklen. Die Anzahl der Schreibzyklen lässt sich auch dadurch verringern, dass Sie bei der SSD den Such-Index und den Ruhezustand deaktivieren.
Egal ob HDD oder SSD: Stöße oder das Umfallen der Platte sind niemals gut. Externe Festplatten sollten so platziert werden, dass Sie nicht ständig gegen sie stoßen. Auch interne Festplatten können durch einen unsicheren Stand des Rechners beschädigt werden. Wie schon beschrieben, kann sich auch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit auf die Lebensspanne der Festplatte auswirken. Extreme Werte in beide Richtungen gilt es zu vermeiden.
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